ANCIENT BARDS - Artefix
Mehr über Ancient Bards
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Limb Music
- Release:
- 25.04.2025
- Luminance And Abyss
- My Prima Nox
- The Vessel
- The Empire Of Black Death
- Unending
- Ministers Of Light
- Proximity
- Soulbound Symphony
- My Blood And Blade
- Mystic Echoes
- Under The Shadow
- Sea Of Solitude
- Artifex
Eine erstaunliche Entwicklung im bombastischen Imperium.
Ich bin weder ein bekennender Verfechter symphonischen Power Metals, noch konnten mich die ANCIENT BARDS in der Vergangenheit wirklich aus dem Stuhl reißen, doch was die Italiener auf ihrem aktuellen Album auf die Beine gestellt haben, lässt mich ehrfürchtig auf die Knie gehen, da hier wirklich jeder Stein auf dem anderen sitzt und die Band so viel Energie freisetzt, dass sich "Artefix" in Windeseile zu einer der größten Überraschungen in dieser Szene entwickeln kann. Nach wenigen Takten wird bereits klar, dass die Truppe um die stimmgewaltige Frontdame Sara Squadrani den Fokus merklich geschärft hat und ein viel besseres Gespür für die Melange aus bombastischer Instrumentierung und melodischem Heavy Metal bekommen hat. Die Chöre sitzen, die Gitarren stehen viel weiter im Vordergrund, und zuletzt ist es vor allem der beeindruckende Gesang, der den typischen Female-Fronted-Act nach langer Leidenszeit zu einer echten Weltklasse-Combo macht, der man sogar verzeihen kann, wenn sie manchmal zu dick aufträgt.
Ein Song wie 'Unending' ist aber auch der einzige Vertreter auf "Artefix", in dem Kitsch und balladeske Opulenz zu sehr an die Vergangenheit erinnern. Ansonsten entdeckt man hier wunderbare Melodien, ein paar authentisch eingestreute Heavy-Parts, teils sogar recht harsche Vorgänge und dann eben diese extrem aufgeblähten, aber einfach fantastischen Chöre, die relativ rasch das Niveau der ersten beiden RHAPSODY-Platten erreichen. Turilli, Leone und Co. dürften auch diesmal der primäre Maßstab gewesen sein, an dem sich die Landsmänner und Landsfrauen der italienischen Legende messen wollten, nur eben mit dem Unterschied, dass man der großen Vorgabe im Fantasy-Metal vollends gerecht werden kann. Die klassischen Versatzstücke in 'Proximity', die edlen Gesänge in 'The Vessel' und der monströse Chorus einer Nummer wie 'The Empire Of Black Death' und dazu all dieser Facettenreichtum zeugen nicht nur von einer deutlichen Weiterentwicklung, sondern auch von der finalen Landung im erlauchten Kreis der wenigen Symphonic-Metal-Bands, auf die man derzeit nicht verzichten sollte; zumindest auf deren neuen Album, denn "Artefix" sticht im Katalog der ANCIENT BARDS schon deutlich heraus. Diesen Sprung hätte man den Südeuropäern beileibe nicht zugetraut, doch umso schöner, dass er ihnen hier gelungen ist. Mensch, das macht wirklich richtig Bock!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes