ADAMANTIS - Reforged
Mehr über Adamantis
- Genre:
- Heavy/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- No Remorse Records / High Roller
- Release:
- 07.03.2025
- Ride For Ruin
- Steelclad
- Funeral For A King
- Reforged
- The Sailor On The Seas Of Fate
- Time For Contempt
- Gates Of Miklagard
- The Fall Of Asterius (Bonus)
Zum Mitträumen und Mitträllern.
Seit der Gründung 2016, beziehungsweise wohl eher seit dem Erscheinen des Debütalbums "Far Flung Realm" vor fünf Jahren ist ADAMANTIS in aller Munde. Also zumindest in meinem Munde und auch ständig in meinen Ohren. Denn dieses erste Album bot nicht nur herrlichsten europäischen Melodic Metal voller Fantasie, Kraft und Epik, sondern wurde durch die Hilfe der Feinschmecker bei Cruz Del Sur auch einem größeren Publikum zugänglich gemacht. Wobei das nicht so ganz geklappt zu haben scheint, erscheint das neue Album nun doch wieder etwas kleiner beim griechischen Qaulitätsgaranten No Remorse.
Das tut aber ja kaum etwas zur Sache im globalisierten Metal-Markt. Die Band aus Brighton, Massachusetts liefert jedenfalls trotz einiger Besetzungswechsel auch auf dem zweiten Album "Reforged" weiterhin melodischen Metal, ohne auf überbordendes Trara und Tastengeklimper zu setzen. Nein, hier gibt zum Glück die Gitarre die Befehle. Was ja eh hervorragend passt zum Stoff nach Vorlagen von Tolkien oder Moorcock, wissen wir ja alle. Aber wo war ich? Besetzungswechsel - ja, tatsächlich gibt es gleich an zwei Positionen neue Namen. Gitarrist Jeff Taft darf man jetzt nur noch bei OWLBEAR weiter verfolgen und auch Bassist Cody Pelchat spielt nun in anderen Sphären. Dafür kamen Vance Simmons und Alex Scofield, was sich im Gesamteindruck aber eher wenig bemerkbar macht. Dominiert wird der Gesamtsound natürlich weiterhin von dem seinen Namen alle Ehre machenden Sänger Jeff Stark. Teilweise ist die Dominanz dabei etwas arg stark, sodass bei sehr lauten Gesang mit manch Choreffekt die restliche Band etwas weit in den Hintergrund gerät. Aber das war vermutlich so bei Henrik Udd bestellt, der dieses Album so gemixt und gemastert hat, wie er es bei HAMMERFALL oder POWERWOLF auch schon tat.
Und so zockt sich das abenteuerlustige Gespann nach dem stimmungsvollen Öffner 'Ride For Ruin', für das übrigens Jeff Loomis ein paar coole Gitarrenspielereien beigesteuert hat, weitgehend heiter und faustreckend einmal quer durch die Welt der Fantasie. Die gut vierzig Minuten sind sehr abwechslungreich geraten und laden zu allerlei angenehmer körperlicher Regung ein. Im direkten Vergleich zu "Far Flung Realm" verliert das neue Album dennoch, wenn auch nur leicht. Und das liegt nicht nur am völlig langweiligen Artwork (schaut euch mal die Augenweide an, die dem Erstling spendiert wurde) und dem irgendwie doofen Titel, der so nach Neueinspielung alter Songs klingt. Mit dem wilden 'Steelclad' und dem stimmungsvollen 'The Sailor On The Seas Of Fate' sind zwei echte Hits an Bord, allerdings fällt das andere Songmaterial etwas ab. Das war zuvor anders, konsequenter. Davon abgesehen ist aber auch das neue Album große Klasse und beweist, dass man immer noch spannenden melodischen Metal machen kann. Ganz ohne Tastenwahn und Schlagerrefrains. Allein dafür gebührt ADAMANTIS großes Lob.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring