CHAMBER MAGE - By Light Of Emerald Gods
Mehr über Chamber Mage
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nameless Grave Records
- Release:
- 28.03.2025
- In Battle
- Blades On The Ramparts
- Bishop's Vengeance
- Beyond The Lighthouse
- To Spires Deep and Caverns High (Riders of the Iron River)
- The Length Of The Chain
- The Emerald Tower Revealed
- The Silver City Fell
Schwerter und Zauberer, Stahl und Magie, auf in die Schlacht!
Genau, CHAMBER MAGE huldigt der guten, alten Sword-And-Sorcery-Fantasy. Drachen und Burgen, hämisch lachende Bösewichte und orkschlachtende Helden kommen sofort in den Sinn, wenn man Songtitel wie 'In Battle' oder 'Blades On The Ramparts' liest, oder rollenspielgetränkte Abenteuerepik bei Liedern namens 'To Spires Deep and Caverns High (Riders of the Iron River)', 'The Emerald Tower Revealed' und 'The Silver City Fell', sodass man unwillkürlich zum Würfelbeutel greift und gedankenverloren den Zwanzigseiter in der Hand dreht. Oder geht es dir etwa anders?
Die Band aus Colorado, USA, stellt sich damit lyrisch und musikalisch in die Reihe der Achtziger-Epic Metaller wie MANOWAR, MANILLA ROAD, BROCAS HELM oder OMEN. Speziell letztere kommt immer wieder in den Sinn, weil sowohl die Gitarren als auch Sänger Avery Berg an die Band erinnern, am deutlichsten in 'Bishop's Vengeance'. CHAMBER MAGE aber einfach als Kopie oder Wiedergänger der alten Helden abzutun, würde zu kurz greifen, auch wenn die Zutaten weitgehend dieselben sind. CHAMBER MAGE fügt dem Rezept eine proggige Vielseitigkeit hinzu und wird auch mal hardrockiger, womit sie an die Variabilität der großen Epicväter MANOWAR erinnert.
Was die jungen Metaller auf ihrem Debütalbum jedoch besonders absetzt, sind die eher ungewöhnlich mäandrierenden und an manchen Stellen erst nach einigen Durchgängen einigermaßen nachvollziehbaren Gesangslinien, mit denen Vokalist Avery die Musik komplex macht. Wer wissen möchte, was ich meine, höre mal direkt in 'The Length Of The Chain' rein, wo ich das Gefühl habe, Avery steckt auch seine beiden Gitarristen Devan Fechner und Jaden Knowles an, vom OMEN-Riffing in wilde Experimente abzudriften.
Aber genau diese Elemente machen CHAMBER MAGE natürlich originell und geben der Band eine Daseinsberechtigung über den Status einer weiteren Epic-Metal-Band hinaus. Wobei man auch dazu durchaus in der Lage ist, schmückt man doch "By Light Of Emerald Gods" mit dem über zehnminütigen 'The Silver City Fell', das in bester Fantasy-Barden-Manier beginnt und in eine Schlachthymne mündet, die jedem Freund der oben genannten Vorbilder das Lächeln ins Antlitz zaubert. Zugegeben, ich habe mich anfangs etwas schwer getan mit dem Licht der Smaragd-Götter, aber spätestens der progressiv-epische Abschluss hat mich immer wieder überzeugt.
Auch wenn das Debüt noch kein sofortiger Umreißer der Marke "Crystal Logic", "Battle Hymn" oder "Battle Cry" ist, möchte ich nicht ausschließen, dass wir in einigen Jahren mit Hochachtung auf "By Light Of Emerald Gods" zurückblicken werden. Übrigens passt auch das Artwork zu den Vorbildern, das ebenfalls überambitioniert wirkt, sich aber in seiner handgemachten Naivität genau zur Musik und zum Geist des Albums einfügt. Die nächsten Schritte sind deswegen folgende für jeden mentalen Schwertschwinger, Fellunterhosenträger und D&D-Würfel-Freunde: Album kaufen und auf den Auftritt auf dem Keep It True warten, wo wir dann in der ersten Reihe laut und falsch 'In Battle' schmettern werden. Abgemacht?
Auf geht's in die Schlacht!
In Battle
https://www.youtube.com/watch?v=Z9d2XpXpALA
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger