ALLIANCE - Before Our Eyes
Mehr über Alliance
- Genre:
- Melodic Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l.
- Release:
- 28.03.2025
- Tell Somebody
- Nothing Will Make You Change
- Too Many People
- Face Of Justice
- Good Life
- Joan Of Arc
- Can't Stop Messin'
- Right
- 100 Sad Goodbyes
- Tonight
- A Bone To Chew On
Rock ohne Sperenzchen.
ALLIANCE ist eine amerikanische Rockband, die schon seit etwa 30 Jahren besteht und in dieser Zeit fünf Studioalben aufgenommen hat. Nach dem Ausstieg des Keyboarders Alan Fitzgerald ist die Gruppe derzeit ein Trio aus den erfahrenen Musikern Gary Pihl (SAMMY HAGAR, BOSTON) an der Gitarre, David Lauser (SAMMY HAGAR) am Schlagzeug. Außerdem noch Robert Berry am Bass, der beim EMERSON, LAKE & PALMER-Ableger 3 aktiv war und in jüngerer Zeit mit SIX BY SIX neben Ian Crichton von SAGA und Nigel Glockler von SAXON in Erscheinung getreten ist.
Nun ist mit "Before Our Eyes" Album Numero sechs erschienen. Dem Rezensenten fällt es zunächst schwer, etwas dazu zu schreiben. Denn hier findet man keine ungewöhnlichen Konzepte, keine Long Tracks, keine zweifelhaften Stilmischungen, keine trackübergreifenden Suiten, sondern einfach Rockmusik aus Gitarre, Bass und Schlagzeug mit ein wenig Unterstützung weiterer Instrumente. Und die ist richtig gut gemacht. Es gibt griffige Lieder mit starken Melodien und häufig einfachen, aber wirkungsvollen Arrangements, denn wenn die Melodien nichts taugen, helfen auch die gewagtesten Konzepte nicht. ALLIANCE liefert einen zumeist gutgelaunten, typisch amerikanischen Rock mit markanten Riffs, einer präsenten Rhythmusgruppe und einer angerauhten Rockstimme. Die Scheibe legt mit schmissigen und packenden Nummern wie 'Tell Somebody' und 'Nothing Will Make You Change' los. Das lässig schleppende 'Too Many People' wird durch ein ebenso entspanntes Solo gekrönt.
Auch wenn "Before Our Eyes" keine außergewöhnlichen Ansätze enthält, ist es kein minimalistisches Album. Zunächst einmal haben die Musiker verschiedene Sounds aus ihren Instrumenten herausgeholt. Die mitunter eingesetzten akustischen Gitarren leiten keine Unplugged-Show ein, sondern begleiten passend den elektrischen Rock oder dienen zu interessanten Kombinationen von Country- und Folk-Elementen mit Heavy Rock, wie etwa in 'Face Of Justice' oder '100 Sad Goodbyes' nachzuhören ist. Vereinzelt werden auch Keyboards gespielt, am deutlichsten vertreten durch die Orgel bei 'Tonight', dem durch zusätzliche Bläser sicher am fettesten instrumentierten Stück. Zweimal werden auch Streicherklänge genutzt, aber so sparsam, dass sich die Frage stellt, ob die Band sie wirklich für diese Titel brauchte oder nur demonstrieren wollte, dass sie derlei Elemente anwenden, aber genauso gut darauf verzichten kann.
"Before Our Eyes" ist ein Album von Musikern, die die Urteilsfähigkeit besitzen, zu erkennen, worauf es wirklich ankommt. Ohne krampfhaft zu versuchen, das Rad neu zu erfinden, haben sie elf gelungene und zugängliche Rocknummern aufgenommen, von denen die eine oder andere Ohrwurmpotential hat.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser