BOSCO SACRO - Live At Chiesa Armena
Mehr über Bosco Sacro
- Genre:
- Ambient / Art Rock
- Label:
- Go Down Records
- Release:
- 18.04.2025
- The Future Past
- Dong Dee
- Undertow
- Ice Was Pure
- Foutain Of Wealth
- Be Dust
- Emerald Blood
- Les Arbres Rampants
- Bosco Sacro
Die Live-Feuertaufe noch unbekannten Materials.
Eine spontane Zusammenkunft ist für die Musiker von BOSCO SACRO ein extrem schwieriges Unterfangen. Die Mitglieder der italienischen Ambient-Combo leben quer durchs Land verstreut und benötigen einen guten Plan, um sich für neues Material zusammenzufinden. Sie sind gleichzeitig auch nicht sonderlich von dem Gedanken angetan, in persönlichen Heimstudios alles zusammenzustellen und schließlich über die vertrauten Kanäle hin und her zu schicken.
Im Anschluss an die Veröffentlichung ihres Debüt-Silberlings "Gem" hat die Truppe daher ein bisschen mehr Zeit gebraucht, um die Arbeiten an einer neuen Scheibe anzupacken und dabei einen eher unkonventionellen Weg gewählt. Ihr Ziel lautete, die neuen Stücke erst einmal einer Live-Feuertaufe zu unterziehen und erst anschließend damit ins Studio zu wandern. Nach drei Tagen intensiver Proben in einer abgeschotteten Villa hat die Band schließlich einen Gig in einer armenischen Kirche gebucht, wo man immerhin schon drei Songs ausprobieren konnte, gleichzeitig aber auch den kompletten Erstling zum Besten gab. Diese Aufnahmen wurden für die Nachwelt festgehalten und nun auch veröffentlicht, so dass "Live At Chiesa Armena" auch die Permiere einiger Tracks beherbergt.
Musikalisch bleibt sich das italienische Ensemble in 'The Future Past', 'Dong Dee' und 'Undertow' dabei weitgehend treu, wenngleich die Songs etwas ruhiger daherkommen und nicht ganz so variabel wie das "Gem"-Material ausfallen. Der Gesang ist introvertierter, die Soundscapes werden etwas ausladender in Szene gesetzt und die bekannten Stimmungswechsel kommen eher schleichend zum Zuge, ohne dabei das betörende Gesamterlebnis anzukratzen. Erst mit 'Fountain Of Wealth'wird es dann etwas unruhiger, und man spürt hier auch, dass die bereits veröffentlichten Nummern selbstbewusster und entschlossener vorgetragen werden. Dies ist aber weniger an eventuellem Lampenfieber sondern vielmehr darin begründet, dass "Gem" eine klare Spannungskurve hatte, die den Snippets des noch unveröffentlichten neuen Albums natürlich noch fehlt. Doch wenn es lediglich darum geht, erste Eindrücke zu vermitteln, erfüllen die drei Kompositionen definitiv ihren Zweck.
Bevor BOSCO SACRO also ein weiteres Mal Studiozeit hat, ist diese Live-Aufnahme natürlich eine prima Überbrückung. Lediglich der Umstand, dass die Bühnenatmosphäre nicht ganz so gut eingefangen wurde, ist ein kleines Manko. Dies soll der intimen Performance aber sicherlich keinen Abbruch tun!
- Redakteur:
- Björn Backes