CHEFDENKER - Ein Kühlschrank voller Ideen
Mehr über Chefdenker
- Genre:
- Punk Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Trillerfisch Records
- Release:
- 07.03.2025
- Guten Morgen
- Lieder aus der Hölle
- Der bessere Gott
- Brustbeutel
- Grüner wird's nicht
- Schnubbi
- Schweine im Weltall
- Die schwere Kindheit der künstlichen Intelligenz
- Lieblingslied
- Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
- Steuer
- Impfen und Würstchen
- Kommunikationsquadrat
- Roy Black
- Was soll bloß aus dir werden?
- Eierlikör
- Amnesie & Opportunismus
- Lass die Sau raus
- Geiles Fahrgestell
Schnubbi am Abgrund.
Man schütte mir (schon wieder?) Asche auf mein kurzbehaartes Haupt. Ich kannte CHEFDENKER bis vor Kurzem nicht. Dabei scheine ich es bei diesem "Kühlschrank voller Ideen" ja mit einer Band zu tun zu haben, die schon seit über zwanzig Jahren den deutschen Punk bereichert. Für die Gruppe um KNOCHENFABRIK-Chefdenker Claus Lüer ist dies entsprechend auch schon ALbum Nummer sieben, da habe ich wohl einiges nachzuholen.
Aber das mache ich irgendwann später. Zunächst einmal habe ich ja diesen vollen Kühlschrank, der mich satt macht. Neunzehn Songs in einer guten halben Stunde, das verspricht doch absolute Kurzweil. Dieses Versprechen wird definitiv gehalten. Meist gut gelaunt und wortwitzig bollern sich die CHEFDENKER durch ihren Punk, der sich immer mal wieder Rock- und Metal-Elemente einverleibt, was natürlich gut gefällt. Dabei steckt hinter dem textlichen Geblödel ziemlich hohe Musikalität. Zahlreiche flippige Gitarren-Leads, ein herrlich laut brummender Bass und schlagkräftige Drums verhelfen den Songs zu einer gehörigen Portion Nachhall. So funktioniert die Musik auch noch, wenn man sie fehlerfrei mitsingen kann.
Auch das Mitsingen macht ja Spaß, weil die Texte nicht nur lustig sind, sondern auch die Melodien einfach sitzen. Da wird's auch mal melancholischer, wenn das Leben mit Oberlippenbart besungen wird oder es entstehen echte Ohrwürmer bei misslungenen Erziehungstipps und Eierlikör. Ich scheitere zwar manches Mal an der Erfassung der Metaebene, etwa bei 'Lass die Sau raus', aber da haben andere bestimmt mehr Glück beim Denken. Ich habe dann trotzdem Spaß an der unterhaltsamen Musikalität.
Gut, mit dem Punk-Organ von Claus Lüer muss man sicher klarkommen, für Schöngeister ist das eher nichts. Aber für Schöngeister wird ja diese Musik auch nicht gemacht. Ich hatte in den letzten Monaten (ja, ich bin wirklich so langsam mit dem Rezensieren) wirklich viel Freude an dem "Kühlschrank voller Ideen" und bin ihn immer noch nicht satt. Ich gehe mal weiter auf Entdeckungsreise.
Grüner wird's nicht
https://www.youtube.com/watch?v=15WanToh5VE
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring