EISBRECHER - Kaltfront°!
Mehr über Eisbrecher
- Genre:
- Neue Deutsche Härte
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Hansa Local (Sony Music)
- Release:
- 14.03.2025
- Minus 90 Grad
- Everything is wunderbar
- Kaltfront
- Auf die Zunge, feat. Schattenmann
- Waffen Waffen Waffen
- Dein Herz
- Zeitgeist, feat. Joachim Witt
- Das neue Normal
- Die Hoffnung stirbt zuletzt, feat. Sotiria
- Einzelgänger
- Toi toi toi
- Tränen lügen nicht
- Satt
- Festung der Einsamkeit
- Auf kalt
Kalt, kälter ... EISBRECHER!
Irgendwie hat mich die Musik von EISBRECHER schon immer fasziniert. Auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich die Herren live gesehen habe, so waren die Shows doch immer spektakulär. Also nicht im Sinne von "Flammen und Gedöns", sondern von dem, wie die Musiker auf der Bühne agiert haben.
Dass Jochen "Noel Pix" Seibert, der immer maßgeblich am Songwriting beteiligt war, die Band inzwischen verlassen hat, ist ja bekannt, hat aber offenbar keinen Einfluss auf "Kaltfront°!", das zehnte Studioalbum der Band, gehabt. Eigentlich kann ich mein Fazit gleich vorneweg nehmen. Nach wie vor gilt: Wo EISBRECHER draufsteht, ist auch EISBRECHER drin! So fetzen sich Alex Wesselsky (Vocals), Jürgen Plangger (Gitarre), Marc "Micki" Richter (Leadgitarre), Rupert Keplinger (Bass/Gitarre) und Achim Färber (Drums) gnadenlos durch die 15 Tracks und hauen uns ein Werk um die Ohren, dass sich gewaschen hat. Oder besser: das einen, im besten Sinne natürlich, frösteln lässt.
Es haben sich auch einige Gastmusiker eingefunden, die sich gut ins "Kältegefüge" einbringen. So kommt SCHATTENMANN beim düster-treibenden 'Auf die Zunge' zum Zug, das auch mit einem beeindruckenden Video aufwartet. Altmeister JOACHIM WITT glänzt im flotten, elektronisch angehauchten 'Zeitgeist', wobei nicht nur der Döp-dödödö-döp-Refrain gut ins Ohr geht. Wenn die morschen Knochen es könnten, würde ich gerne hier die gesamte Zeit einfach auf und ab hüpfen. Dieser Zeitgeist macht richtig gute Laune und wird live vermutlich durch die Decke gehen. Die Dritte im Bunde ist SOTIRIA (ex-EISBLUME), die sich in 'Die Hoffnung stirbt zuletzt' ein schon fast poppiges Duett mit Herrn Wesselsky liefert.
Vom Start weg - mit dem sehr spacigen Intro 'Minus 90 Grad', über das folgende 'Everything is wunderbar', das direkt so richtig reinhaut - bis zum Quasi-Outro 'Auf kalt' lässt EISBRECHER auf der "Kaltfront" nichts "anbrennen". Ein bisschen Western-Sound mit Mundharmonika hier ('Waffen Waffen Waffen'), ein düsteres Bild der heutigen Zeit, mit marschierenden Stiefeln und heulenden Sirenen im heftigen 'Das neue Normal' dort. Das und alle anderen Tracks, zeigt, dass die Band nichts von ihren bissigen Texten und den eingängigen Melodien verloren hat.
Ach ja, dann gibt es noch die Cover-Version von MICHAEL HOLMs 'Tränen lügen nicht'. Mal ganz abgesehen davon, dass mir die EISBRECHER-Version erheblich besser gefällt, als das Original – für die "jüngere" Fraktion: es gibt eine ZDF-Hitparaden-Version von 1974 – so hat mir das Video dazu ein fettes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Wichtig: unbedingt bis zum Ende anschauen!
So bleibt bei EISBRECHER - Gott sei Dank! - Im Prinzip alles beim Alten: bissige, anspruchsvolle Texte, bei denen man auf jeden Fall genauer hinhören sollte, knallharte Musik, die ins Ohr geht und ein fetter Sound, an dem es nichts zu meckern gibt. "Kaltfront°!": eiskalt und hart, harmonisch und kraftvoll, passend zum heutigen Zeitgeist - und immer voll auf die Zwölf!
Auf die Zunge, feat. Schattenmann
https://www.youtube.com/watch?v=TgfsrL04uC0
Everything is wunderbar
https://www.youtube.com/watch?v=kbpUcZUQuLQ
Tränen lügen nicht
https://www.youtube.com/watch?v=Op-_D8bx2BM
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer