SUMERIAN TOMBS - Age Of Eternal Night
Mehr über Sumerian Tombs
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Ván Records
- Release:
- 11.04.2025
- The Gates Of Ganzir Open
- Edimmu Rising
- Naamah - Temptress Of The Night
- Cuutha - Necropolis
- Epitaph In Blood
- A Key To Unlock The Seal
- The Seal - Blood Meditation
- Age Of Eternal Night
- Ritus: The Ascent - When Night Falls
- Ritus: The Dawn
- Ritus: The Offering
- Ritus: Savage Dreams Of Wrath And Blood
Ein möglicher Meilenstein des deutschen Black Metals.
Auf den letzten Releases von SUMERIAN TOMBS prangt mittlerweile ganz fett der "sold out"-Sticker - völlig berechtigt, wenn man bedenkt, welchen Aufwand die Black-Metal-Truppe aus der hiesigen Domstadt betreibt, um abseits vom klassischen Songwriting auch konzeptionelle Quantensprünge zu betreiben, die sich deutlich vom Standard der internationalen Szene abheben.
All dies hätte keinen besonderen Wert, würde das Kollektiv aus Köln nicht gleichzeitig auch hymnisches Material produzieren, das beispielsweise die raue Natur der frühen nordischen Gottheiten (hier besonders EMPEROR und SATYRICON) mit einer zeitgemäßen Herangehensweise paart, in deren Mittelpunkt eine Komponente steht, die selten so stark ausgeprägt ist wie auf "Age Of Eternal Night": Abwechslung. Ein altbekanntes Schlagwort, das sich SUMERIAN TOMBS auch auf dem neuen Werk in ganz großen Lettern auf die eigene Fahne geschrieben hat, um das inhaltliche Konzept auch ansprechend und vor allem anspruchsvoll in Szene zu setzen. Dies geht in den acht regulären Tracks der neuen Scheibe voll und ganz auf.
Die zahlreichen Wendungen, die "Age Of Eternal Night" nimmt, stärken die mythische Aura, die diese Band umgibt, ein weiteres Mal. Aggressive Uptempo-Passagen sind der Kern der finsteren Show, brachiale Zwischensequenzen, kurze Ausflüge in den Doom-Sektor und ein stetes Stelldichein im atmosphärischen, letztlich sehr melodischen Black Metal die Kür, mit der SUMERIAN TOMBS die neuen Kompositionen würzt. Zeigt sich die Band zunächst noch sehr angriffslustig und aggressiv, geht es nach dem zügigen 'Edimmu Rising' immer tiefer in die Welt des sumerischen Vampirismus. Teilweise ist es vergleichbar mit ähnlichen Vorgängen auf den ersten beiden AGATHODAIMON-Alben, dann aber doch viel verspielter ausgearbeitet, mit deutlich intensiveren Interludien gefüllt und mit so vielen Stimmungswechseln garniert, dass die Spannung stets am Siedepunkt ist und dort auch bis zur letzten Note bleibt. Das kunstfertige 'The Seal - Blood Meditation' und das majestätische Titelstück beenden den regulären Teil der Platte schließlich mit einem lauten Knall, in dem sich all die rohe Kraft entlädt, die "Age Of Eternal Night" bis dahin angesammelt hat. Doch damit nicht genug: Als Bonus gibt es noch das "Ritus"-Minialbum dazu, eine etwas rohere, bisweilen chaotischere Angelegenheit, die bewusst vom Hauptwerk abgetrennt ist, die Handschrift der Kölner Underground-Heroen aber allzu deutlich erkennen lässt.
Mit ihrem aktuellen Release hat SUMERIAN TOMBS den eigenen Status nicht nur gefestigt, sondern sich spätestens jetzt auch als einer der besten und lohnenswertesten Schwarzmetall-Acts weltweit etabliert. "Age Of Eternal Night" ist ein düsterer Genuss, der auch in seinen rabiaten Augenblicken so elegant und mitreißend klingt, dass die Verzückung noch sehr, sehr lange andauern wird. Perfekt!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes