GHOSTSEEKER - Divergence
Mehr über Ghostseeker
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- ROAR
- Release:
- 25.04.2025
- Internment
- The Looking Glass
- Wake Up (Imposter)
- Metempsychoses
- Cursed Till The End
- Glow In Decay
- Dissension
- A Reverie In Atonement
- Beta War
- The Prototype
Melodien vs. Breakdowns.
Parallelen lediglich der Herkunft zu entnehmen, ist im ersten Moment gar nicht mal so abwegig, jedoch hinkt der Vergleich mit PARKWAY DRIVE bei den australischen Newcomern von GHOSTSEEKER insofern, dass die Band sich nebst einer Metalcore-Basis auch Elemente aus dem finsteren Metal heranzieht. Mit Frontdame Celeste Bojczuk hat sie auch eine Sängerin in ihren Reihen, die eine gewisse Vorliebe für LACUNA COIL auf keinen Fall abstreiten kann. Zumindest ist ihre Performance in vielen Teilen von "Divergence" nicht weit von der aktuellen Scheibe von Cristina Scabbia und Co. entfernt.
Musikalisch bewegt sich die Band folglich zwischen diesen beiden Welten, liefert melodischen Modern Metal mit ziemlich deftigen Breakdowns und epischen Gesangspassagen und trifft damit wohl auch ziemlich gut den aktuellen Zeitgeist der gesamten Metal-Szene. Zufällig oder nicht, das spielt hier keine Rolle, denn die zehn Tracks von "Divergence" räumen von Beginn an mächtig ab, liefern Ecken und Kanten, aber eben auch eine Menge Einprägsames und dazu auch ein vielschichtiges kompositorisches Konzept, das nicht nur auf die altbekannte Dynamik zwischen Brachialität und melodischem Unterbau setzt. Nummern wie 'Cursed Till The End' und 'Wake Up (Imposter)' bieten unter anderem auch progressives Futter, die sanfte Elektronik mag als Anbiederung an den Mainstream gewertet werden, passt aber wunderbar zu den explosiven Grooves von GHOSTSEEKER, und der zwischenzeitliche Keyboard-Bombast ist auch kaum störend, weil er die Songs auf vergleichsweise angenehme Art und Weise auffettet. Warum also klagen?
Nun, hin und wieder ist der Mix ein wenig plastisch und unterkühlt, so dass hier eine programmatische Note einwächst, die "Divergence" auf der gesamten Strecke nie ganz abschütteln kann. Da sich derartige Gebilde in diesem Genre jedoch immer weiter manifestiert haben, mag man hier auch nicht Spielverderber spielen, wenngleich es ein Faktor bleibt. Am Ende stehen aber vor allem zehn vorzügliche Songs mit starken Singalongs, coolen Hooks und einer Sängerin, von der man hoffentlich auch bald im größeren Rahmen reden wird. Die erste Mission ist ergo geglückt, und wenn GHOSTSEEKER die Songs künftig noch ein bisschen organischer kredenzt, steht dem Erfolg eigentlich nichts im Wege - da muss man kein großer Prophet sein!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes