PLASMAJET - Solastalgia
Mehr über Plasmajet
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 14.03.2025
- Get Up Again
- Show Me How To Fly
- A Single Mind
- Enough Time
- Deceptive Security
- Wishes
- All This Dead Time
- Interstellar Haze
Ziemlich dick, aber nicht immer mit entscheidendem Kick.
Starten wir mal mit den Errungenschaften, die sich die Herren von PLASMAJET über die letzten Jahre erarbeitet haben. Die Truppe aus Gießen hat eine klare Signatur in Sachen Gitarrensound und tanzt dabei immerzu auf dem Grenzstein zwischen Stoner Rock und modernem Metal, so dass Ecken und Kanten auch auf dem neuen Silberling garantiert sind. Darüber hinaus haben die Hessen eine recht unkonventionelle Methode entwickelt, Leadgitarren immer wieder stimmungsvoll in Szene zu setzen, nicht zuletzt in den gelegentlichen Solopassagen, in denen die Truppe auch mal ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellt. Zuletzt gibt es in diesem Segment auch kaume eine Combo, die einen solchen Punch auf die Kessel bringt und mit so druckvollen Drums zum Angriff aufruft - die Rhythmusarbeit auf "Solastalgia" ist jedenfalls allemal vorzeigbar.
Dass es zu alldem aber auch ein klares "aber" gibt, hätte man eingangs schon vermuten können, und leider bezieht sich dieser Einwand vor allem aufs Songwriting. Gerade in den ersten Nummern kommt PLASMAJET so gar nicht in Fahrt, hat zwar ordentlich Dampf in den wuchtigen Gitarrenwänden, kann dies aber nicht effizient in die Arrangements einbauen. Nummern wie 'Get Up Again' und besonders 'Show Me How To Fly' ziehen ein wenig uninspiriert vorbei und müssen sich ebenso wie 'A Single Mind' noch mit dem Umstand plagen, dass auch der Gesang nicht sonderlich akzentuiert ist.
"Solastalgia" erreicht schließlich schon die Halbzeit, bevor dann doch noch eine entscheidende Wende eintritt und man die Grooves und vor allem auch das Shouting viel gewinnbringender installieren kann als zu Beginn. Die ganz großen Höhepunkte bleiben die Herren zwar auch hier schuldig, aber immerhin gibt es mit 'Deceptive Security' und 'All This Dead Time' endlich auch mal umfassend kickendes Kraftfutter mit deutlich höherem Nährwert. Das psychedelisch gefärbte 'Interstellar Haze' setzt schließlich auch einen überzeugenden Schlusspunkt auf eine Platte, die auf alle Fälle die erforderlichen Basics umsetzt, bei den Feinheiten aber noch einige Luft nach oben behält. "Solastalgia" erfreut mit dicken Rhythmen, aber leider nicht mit durchweg starkem Songmaterial.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes