SACRED STEEL - Ritual Supremacy
Mehr über Sacred Steel
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- ROAR
- Release:
- 25.04.2025
- Ritual Supremacy
- Leather, Spikes & Chains
- The Watcher Infernal
- A Shadow In The Bell Tower
- Entombed Within The Iron Walls Of Dis
- Bedlam Eternal
- Demon Witch Possession
- Covenant Of Grace
- Omen Rider
- Let The Blackness Come To Me
Die Wargods Of Metal sind zurück - und haben gar nichts verlernt!
Ich kann mich noch gut erinnern, wie es war, als SACRED STEEL Mitte der 1990er die stählerne Bildfläche der Heavy Metal-Szene betraten. Das Debüt "Reborn In Steel" erschien 1997 und damit in demselben Jahr wie HAMMERFALLs inzwischen in den Klassiker-Stand erhobenes Erstlingswerk "Glory To The Brave". Was den einen an den Schweden zu glattgebügelt und zu kitschig erschien, war den anderen an SACRED STEEL zu peinlich klischeehaft und zu albern. Dazu kam die, zugegeben etwas grenzwertige, Chains & Leather-Lyrik, der puristisch-rumpelige Epic Metal-Sound und die martialischen Auftritte und Sprüche von Gerrit P. Mutz, seines Zeichens Frontmann der Süddeutschen und hauptberuflicher True Metal Warrior Of Steel. Ich persönlich liebte das schon damals als Student in Osnabrück und liebe es auch noch heute - sowohl als auch. Noch ein bisschen besser als "Reborn In Steel" gefallen mir aber die beiden Nachfolger "Wargods Of Metal" (1998) und "Bloodlust" (2000). Was damals polarisierte, ist heute, mehr als ein Vierteljahrhundert später, meiner Wahrnehmung nach konsensfähiger geworden, und SACRED STEEL ist fester Bestandteil der deutschen Metal-Kultur - auch wenn die Truppe sich zuletzt beunruhigend rar gemacht hatte.
Lange neun Jahre sind vergangen seit dem starken Vorgänger "Heavy Metal Sacrifice", doch sobald die ersten Töne des aktuellen Longplayers "Ritual Supremacy" erklingen, sind alle eventuellen Zweifel und Sorgen weggeblasen, und die Anhänger der Band bekommen genau das, worauf sie sich so sehnsüchtig wartend gefreut haben. Das ist natürlich eine doppelte Portion kraftvoller teutonischer Heavy Metal im donnernden Klanggewand, mit "Heavy Metal Rules The World"-Songexten und dem mal knurrigem, mal sirenenhaft aufbrausendem, und immer selbstbewusstem Stahlorgan von Herrn Mutz. Ich bin mir sicher, dass die avisierte Käuferschicht auch nicht überrascht werden will. Somit ist hier im positiven Sinne alles beim Alten. SACRED STEEL liefert auch auf "Ritual Supremacy" einige echte Hits ab, wie zum Beispiel den mächtigen Opener und Titeltrack, den Doom-Kracher 'Bedlam Eternal', oder die Speed Metal-Abrissbirne 'Demon Witch Possession', bei deren Chorus ich mich ganz stark an irgendeinen Song der Ausburger SOLEMNITY um den kultigen Frontmann Sven The Axe erinnert fühle. Noch hervorzuheben ist das atmosphärisch dicht erzählende und etwas mehr vom sonstigen kompositorischen Bandschema abweichende 'Entombed Within The Iron Walls Of Dis'.
Wenn SACRED STEEL es geschafft hätte, das exzellente Niveau dieser Highlights über die gesamte Spielzeit aufrecht zu erhalten, wären hier wohl mindestens neun Punkte fällig gewesen. Aber die eine oder andere zahnlose Länge, wie in 'The Watcher Infernal', oder allzu selbstreferenzielle Passagen, wie in 'Leather, Spikes And Chains', findet man auf "Ritual Supremacy" eben auch. Doch das ist Klagen auf sehr hohem Niveau, trotz dieses Anflugs von Kritik haben wir es hier mit einem bockstarken True Heavy Metal-Album zu tun, das zum Headbangen und Fistraisen sehr herzlich und sehr verlockend einlädt. Also, liebe Freunde, auf geht's: Rein in die schwarzen Lederjacken, Langhaar-Perücken auf, Patronengurte geschnürt... und jetzt alle "Demon Witch Possääääschen, succubus infäääääkschen...!"
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Martin van der Laan