SHINOMOTO, RYOJI - Children Of Bushido
Mehr über Shinomoto, Ryoji
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 11.04.2025
- Lake Bodom
- Living Dead Beat
- Mask Of Sanity
- Hate Me!
- SIlent Night Bodom Night
- Follow The Reaper
- Bodom After Midnight
- Needled 24/7
- Downfall
Ein Kniefall vor Alexi Laiho.
Alexi Laiho wäre dieser Tage 46 Jahre alt geworden, und es ist sicher nicht auszudenken, was der viel zu früh dahingeschiedene kreative Kopf der Bodomkinder noch alles hätte zustandebringen können, wäre er nicht allen sich bietenden Verlockungen des Rock & Roll-Lifestyles erlegen. Ryoji Shinomoto, seines Zeichens Denker und Lenker bei RYUJIN, ist seit jeher ein großer Anhänger des finnischen Musikers und seiner Beiträge bei CHILDREN OF BODOM, so dass er zu Ehren des Jahrestages seines unverkennbaren Vorbilds noch einmal durch die Diskografie der Truppe gereist ist, um seinen favorisierten Tracks eine ganz eigene Note zu verpassen. Diese ganz besondere Hommage hat er nun auf seinem ersten Soloalbum "Children Of Bushido" verewigt, die neun Kompositionen aus dem BODOM-Fundus aus einer anderen Perspektive betrachtet und ihnen mit traditionellen japanischen Instrumenten, einer satten Prise Folk und ähnlich wüsten Vocals neues Leben eingehaucht.
Nun mag man sich fragen, inwieweit eine solche Platte mit Fremdinterpretationen tatsächlich benötigt wird, wo der Markt ohnehin schon seine Grenzen erreicht hat. Allerdings muss man Shinomoto zugute halten, dass er auf "Children Of Bushido" eine Menge Herzblut in seine Performance legt und speziell der Gesang wirklich beeindruckend klingt. Auch sonst ist die Aufbereitung des Materials sehr virtuos und handwerklich absolut perfekt. Einziger Wermutstropfen: Die Songs werden an allen Ecken und Enden mit noch dominanteren Keyboards zugekleistert, bringen die genannten Eigenheiten nie so recht zum Durchbruch und orientieren sich so stark am Original, dass man die Sinnfrage ein weiteres Mal stellen muss.
Sicherlich macht es noch mal richtig Spaß, Klassiker wie 'Hate Me!', 'Downfall' und 'Needled 24/7' in einer sehr entschlossenen Performance wahrzunehmen, schließlich sind die nostalgischen Effekte nicht zu verkennen. Aber im Zweifelsfall bleibt man dann doch bei den klassischen Versionen, mit denen Laiho seinerzeit Geschichte geschrieben hat, die in dieser Form nicht mehr authentisch wiederholt werden kann. "Children Of Bushido" ist daher auch als das zu betrachten, was es im Kern auch ist: Eine Ehrerbietung eines versierten Künstlers, der das Erbe keinesfalls versaut, ihm aber auch keine wirklich frischen Nuancen hinzufügt.
- Redakteur:
- Björn Backes