SIJJIN - Helljjin Combat
Mehr über Sijjin
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Sepulchral Voice Records
- Release:
- 25.04.2025
- Fear Not The Tormentor
- Dakhma Curse
- Trance Of The Mummified
- Death Opens The Grave
- Religious Insanity Denies Slavery
- Horrific Distortions
- Five Blades
- The Southern Temple
Was für ein totes Brett!
Seit einigen Jahren verdunkelt SIJJIN den Nachthimmel des Death Metal, dabei gibt es bisher erst ein volllwertiges Studioalbum. Das ändert sich jetzt mit dem etwas seltsam betitelten Zweitling "Helljjin Combat". Abgrundtief verdorben durch ein Coverartwork, das sich an der hochklassigen Kirchenmalerei des Spätmittelalters orientiert, gibt es endlich neuen Stoff für Freunde des wirklich oldschooligen Death Metals.
Und "Helljjin Combat" hat es absolut in sich. Meine Fresse, was ist das für ein Abriss! Dabei orientiert man sich noch stärker als auf dem Debüt am wirklich altmodischen Death Metal. Vergesst Schweden 1991, denkt euch in noch frühere Zeiten hinein, als es Gerumpel von POSSESSED oder Zombie-Rituale von DEATH gab. Hier gibt es tonnenschweren Death Metal, ranzig, aber mit zackigen Thrash-Riffs, die alle Fans von SLAYER abholen dürften. Der "Gesang" ist aber offensichtlich todesmetallisch. Ich fühle mich oft an MASSACRE, aber auch an das Frühwerk der Australier MORTIFICATION erinnert. Wenn diese Scheibe rotiert, dann dreht sich die Uhr zurück. Ich fühle mich zurückversetzt in eine Zeit, in der Death Metal primär aus Florida kam, in der Death Metal nicht mit Zusätzen wie "Brutal" oder "Technical" versetzt werden musste. Und um Core-Elemente kommt man hier sowieso herum.
Das Album begeistert mich als Ganzes. Hier stimmt die Atmosphäre, der Groove, das Geriffe, das Geröchel. Hier sitzt jeder Break, die Produktion ist exakt so, wie ich mir das bei Death Metal vorstelle. Die Soli sind genau so dissonant, wie ich mir das wünsche. In den letzten Tagen lief dieses Album fast durchgehend, und das dürfte auch noch einige Tage so weitergehen. Dabei würde ich nur bedingt von den absoluten Oberhits sprechen. Das ist auch nicht nötig. Dieses Album gewinnt durch Klangbild und Melodieführung, aber es begeistert eben auch als Meisterwerk am Stück. Oh, da habe ich es gesagt. Ja, "Helljjin Combat" ist ein großartiges Album, das beste Death-Metal-Album, das ich in den letzten Jahren hören durfte. Sollten manche Songs sich noch als absolute Oberhits herauskristallisieren, dann kratzt dieses Album an der Höchstpunktzahl. Ein ganz fettes, ein unbarmherziges, ja ein verstorben-röchelig-totes Brett. Hammer!
Anspieltipps: Trance Of The Mummified, Death Opens The Grave
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer