VARNHEIM - Void
Mehr über Varnheim
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Godz Ov War Productions
- Release:
- 18.04.2025
- Vengeance
- Onwards
- Inwards
- Downwards
Auch im dritten Anlauf ein finsteres Spektakel.
Manchmal muss es gar nicht das ausnehmend Besondere sein, das eine noch recht dienstjunge Band wirklich auszeichnet. Oftmals reichen auch die hervorragenden Eigenschaften einer Performance, um eine Truppe schnell in den Fokus zu rücken, die nicht zwingend abseits der Linie arbeitet, im selbst gesteckten Rahmen aber durchaus zu Meisterleistungen imstande ist.
Die polnische Black-Metal-Brigade namens VARNHEIM gehört jedenfalls zu der Kategorie Bands, die sich im finsteren Metal bestens auskennt und auf ihren vorangegangenen Releases bereits zeigen konnte, dass sie den atmosphärischen düsteren Stal aus dem Effeff beherrscht. Vor allem "Aura" war hier ein deutlicher Fingerzeig, mit dem sich die Kollegen nicht nur in der heimischen Szene festbeißen, sondern auch auf internationalem Terrain durchaus Achtungserfolge erzielen konnten. Von daher durfte man ruhig auch etwas größere Erwartungen an den dritten Silberling im Bunde haben. Spoiler: enttäuscht hat VARNHEIM diese Erwartungen definitiv nicht.
Auf "Void" ist es einmal mehr die Art und Weise, wie sich eine Vielzahl von Einflüssen zu einer heroischen Melange zusammenfindet, die den klaren Unterschied macht. VARNHEIM orientiert sich bisweilen sicherlich an den Auswüchsen der polnischen Szene, adaptiert die dort peflegte Boshaftigkeit nahezu perfekt, schaut hier aber auch gerne über den Tellerrand, um einerseits Monumentales zu liefern, andererseits aber auch diese frostige Atmosphäre aufzugreifen, die auch die vier neuen Songs als Wesensmerkmal mitbringen. Eine gewisse Experimentierfreude mag man den Herrschaften dabei gar nicht absprechen, vor allem in den kurzen Zwischensequenzen im Spoken-Word-Format.
Doch im Großen und Ganzen ist es vor allem diese Vermengung von epischen Klangkomponenten, nahezu maschinellem Riffing und klirrenden Dissonanzen, die zu einem erhabenen Zusammenspiel zusammenwächst und alle vier Nummern mal wieder weit über den Durchschnitt ragen lässt. Als Eckpfeiler bleiben BEHEMOTH und der modernere SATYRICON-Output bestehen, doch dieser majestätische, gelegentlich melodische Unterbau verschafft VARNHEIM die notwendige Eigenständigkeit, die auf "Void" einmal mehr souverän und auch elegant ausgespielt wird. Von daher sollte der nächste Schritt auf der Erfolgsleiter eigentlich nur noch Formsache sein. "Void" bringt auf jeden Fall die besten Argumente, um diesen vollziehen zu können.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes