WILDHEARTS, THE - Satanic Rites Of The Wildhearts
Mehr über Wildhearts, The
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Snakefarm
- Release:
- 07.03.2025
- Eventually
- Scared Of Glass
- Troubadour Moon
- Fire In The Cheap Seats
- Kunce
- Maintain Radio Silence
- Blue Moon Over Brinkburn
- Hurt People Hurt People
- I'll Be Your Monster
- Failure Is The Mother Of Success
Unkaputtbar, aber nach wie vor nicht unfehlbar!
Dass THE WILDHEARTS-Frontmann Ginger nicht der angenehmste Zeitgenosse zu sein scheint, haben seine vorherigen Kollegen schon häufiger zu spüren bekommen. Als sich seine Truppe zum ersten mal im Erfolg sonnte, fuhr der Sänger einen ordentlichen Egotrip, der ihn Teile seiner Band kostete, und auch später kam es immer wieder zu Differenzen, in Folge derer sich Ginger entschied, seine Gefährten ziehen zu lassen oder gleich selbst rauszuschmeißen. In den letzten Jahren schien es nun im WILDHEARTS-Camp ein bisschen ruhiger geworden zu sein, zumindest hörte man nicht mehr von den üblichen Skandalen, vielleicht auch weil die Band ihren Anfangserfolgen immer weiter hinterherhechelte. Mit der Veröffentlichung des neuen Albums dann aber doch wieder der große Knall: Bis auf Ginger sind ausschließlich Neulinge im Lineup, darunter auch der damalige Bassist Jon Poole, der sich offenbar noch einmal auf eine Zusammenarbeit einlassen konnte. Doch was bedeutet diese Instabilität letztlich für den kreativen Prozess?
Nun, es ist in der Tat schwierig, diese Frage eindeutig zu beantworten. Zwar ist das plakativ "Satanic Rites Of The Wildhearts" betitelte neue Werk sicherlich eine der vielseitigsten Scheiben in der langen Geschichte der Combo, gleichzeitig ist es aber auch ein sehr launischer Release, dessen roter Faden ein bisschen komplizierter erscheint. Zwischen einigen anständigen Schmutzrock-Nummern streut Ginger nämlich gerne auch mal ein paar kitschige Refrains, als müsse er mit aller Kraft noch einmal in den (britischen) Charts anklopfen. 'Eventually' und 'Troubadour Moon' beispielsweise liefern anständige Gitarren, dann aber auch ein paar radiotaugliche Refrains, die aus heutiger Sicht womöglich auch im Fernsehgarten funktionieren würden.
Und in diesem Spannungsfeld bewegt sich "Satanic Rites Of The Wildhearts" eigentlich ständig; THE WILDHEARTS hat zwar keinen einzigen schwachen Song am Start, aber hin und wieder ist es eine Spur zu dick aufgetragen, so dass man fast vermuten möchte, Ginger sei "erwachsen" oder gar ruhiger geworden - eine Nummer wie 'Failure Is The Mother Of Success' könnte hier sogar autobiografische Züge tragen. Doch da es an manchen Ecken auch ordentlich rockt und knallt, kann man die damit verbundenen Befürchtungen auch wieder revidieren und als Teil eines offenen kompositorischen Konzepts ansehen. "Satanic Rites Of The Wildhearts" ist eine ordentliche Scheibe, manchmal ein bisschen cheesy, dann aber wieder fest entschlossen und dreckig. Nach mehr als 30 Jahren ist es vielleicht aber auch der größte Erfolg, dass die Truppe immer noch aktiv ist. Die Glanzzeiten mögen vorbei sein, aber anständige Unterhaltung wird unter dieser Überschrift immer noch geboten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes